Es kündigte sich bereits auf dem 2010er Werk „The Fire“ an, dass SENSES FAIL, einst ein Flagschiff des aufkommenden Emo-Hypes, keine Lust mehr hat, knackigen Post-Hardcore zu veröffentlichen. Zwar blieb man 2012 mit „Renancer“ dem großen Pool des Post-Hardcores treu, doch klang man wesentlich ernster und deutlich härter als auf den ersten drei LPs. „Pull The Thorns From Your Heart“ setzt da noch einen drauf.
SENSES FAIL-Mastermind Buddy Nielson ist scheinbar mit sich im Reinen – was seine Sexualität angeht als auch damit, dass er musikalisch niemanden mehr etwas beweisen muss. Das liegt nicht unbedingt daran, dass „Let It Enfold You“ 2004 eines der Genre-definiernden Alben war, sondern beruht noch stärker auf der Tatsache, dass es keinen mehr so wirklich interessiert, was die Band macht. Den Emo-Hype und damit verbundenen kommerziellen Erfolg hat die Band nicht überleben können. Mit „Renacer“ und dem sechsten Werk „Pull The Thorns From Your Heart“ kann die Truppe dafür ein ganz neues Publikum ansprechen.
Senses Fail – Pull The Thorns From Your Heart
Der Sound ist dreckig. Die Gitarren knarzen schön und die Drums klingen herrlich organisch. Produktionstechnisch stellt man sich jeglichen Trends entgegen. Musikalisch jedoch auch. Man versucht nicht irgendwelchen Metalcore-Trends hinterher zu rennen, man macht auch nicht auf melodischen Hardcore der Marke HUNDREDTH oder THE GHOST INSIDE. Viel eher macht SENSES FAIL das, worauf man selbst Lust hat. Ein massiver Mix aus Hardcore, Melodie und Post Rock. ‚Take Refuge‘ etwa präsentiert das komplette Spannungsfeld der Gruppe: Etwas Melodie, viel Atmosphäre, drückende Drums, massive Gitarrenwände und mehr Gebrüll als klarer Gesang. Wer von den Jungs noch immer erwartet, dass sie ‚Can’t Be Saved‘, ‚Chasing Cars‘ oder ‚Rum Is For Drinking, Not For Burning‘ aufwärmen, der wird seinen Ohren nicht trauen, wenn er dieses Album hört. Das heißt zwar auch, dass man nicht zehn bis zwölf Ohrwürmer auf einer Platte findet, dafür könnte die Langzeitwirkung wesentlich höher sein.
SENSES FAIL machte aus einer Not eine Tugend. Wenn niemand mehr so wirklich was von dir hören will, dann kannst du dich musikalisch total austoben. Es erwartet ja eh niemand mehr irgendwas. Die Wiedergeburt dieser Band war in den letzten Jahren mehr als spannend, denn „Life Is Not A Waiting Room“ und „The Fire“ konnten trotz einiger starker Songs nicht ganz an die ersten zwei Alben und die Debüt-EP „From The Depths of Dreams“ heran reichen. Viel eher kann „Pull The Thorns From Your Heart“ dem sehr guten und interessanten „Renancer“ noch einen draufsetzen. Da darf man sich schon auf den September freuen, wenn man für COUNTERPARTS als Support(!) nach Jahren zurück nach Europa kommt. ‚Dying Words‘ (inklusive Blastbeats), ‚Pull The Thorns From Your Heart‘, ‚Carry The Weight‘ und ‚The Courage Of An Open Heart‘ sollten sich live als Kracher etablieren können. Einfach das beste Album der Band seit vor neun Jahren „Still Searching“ erschien!
Sebastian Berning
Es kündigte sich bereits auf dem 2010er Werk „The Fire“ an, dass SENSES FAIL, einst ein Flagschiff des aufkommenden Emo-Hypes, keine Lust mehr hat, knackigen Post-Hardcore zu veröffentlichen. Zwar blieb man 2012 mit „Renancer“ dem großen Pool des Post-Hardcores treu, doch klang man wesentlich ernster und deutlich härter als auf den ersten drei LPs. „Pull The Thorns From Your Heart“ setzt da noch einen drauf.
SENSES FAIL-Mastermind Buddy Nielson ist scheinbar mit sich im Reinen – was seine Sexualität angeht als auch damit, dass er musikalisch niemanden mehr etwas beweisen muss. Das liegt nicht unbedingt daran, dass „Let It Enfold You“ 2004 eines der Genre-definiernden Alben war, sondern beruht noch stärker auf der Tatsache, dass es keinen mehr so wirklich interessiert, was die Band macht. Den Emo-Hype und damit verbundenen kommerziellen Erfolg hat die Band nicht überleben können. Mit „Renacer“ und dem sechsten Werk „Pull The Thorns From Your Heart“ kann die Truppe dafür ein ganz neues Publikum ansprechen.
Senses Fail – Pull The Thorns From Your Heart
Der Sound ist dreckig. Die Gitarren knarzen schön und die Drums klingen herrlich organisch. Produktionstechnisch stellt man sich jeglichen Trends entgegen. Musikalisch jedoch auch. Man versucht nicht irgendwelchen Metalcore-Trends hinterher zu rennen, man macht auch nicht auf melodischen Hardcore der Marke HUNDREDTH oder THE GHOST INSIDE. Viel eher macht SENSES FAIL das, worauf man selbst Lust hat. Ein massiver Mix aus Hardcore, Melodie und Post Rock. ‚Take Refuge‘ etwa präsentiert das komplette Spannungsfeld der Gruppe: Etwas Melodie, viel Atmosphäre, drückende Drums, massive Gitarrenwände und mehr Gebrüll als klarer Gesang. Wer von den Jungs noch immer erwartet, dass sie ‚Can’t Be Saved‘, ‚Chasing Cars‘ oder ‚Rum Is For Drinking, Not For Burning‘ aufwärmen, der wird seinen Ohren nicht trauen, wenn er dieses Album hört. Das heißt zwar auch, dass man nicht zehn bis zwölf Ohrwürmer auf einer Platte findet, dafür könnte die Langzeitwirkung wesentlich höher sein.
SENSES FAIL machte aus einer Not eine Tugend. Wenn niemand mehr so wirklich was von dir hören will, dann kannst du dich musikalisch total austoben. Es erwartet ja eh niemand mehr irgendwas. Die Wiedergeburt dieser Band war in den letzten Jahren mehr als spannend, denn „Life Is Not A Waiting Room“ und „The Fire“ konnten trotz einiger starker Songs nicht ganz an die ersten zwei Alben und die Debüt-EP „From The Depths of Dreams“ heran reichen. Viel eher kann „Pull The Thorns From Your Heart“ dem sehr guten und interessanten „Renancer“ noch einen draufsetzen. Da darf man sich schon auf den September freuen, wenn man für COUNTERPARTS als Support(!) nach Jahren zurück nach Europa kommt. ‚Dying Words‘ (inklusive Blastbeats), ‚Pull The Thorns From Your Heart‘, ‚Carry The Weight‘ und ‚The Courage Of An Open Heart‘ sollten sich live als Kracher etablieren können. Einfach das beste Album der Band seit vor neun Jahren „Still Searching“ erschien!
Sebastian Berning